Benjamin Bidder

Preisträger des Jahres 2007 ist der Nachwuchsjournalist Benjamin Bidder (25), der die Jury mit seinem Beitrag „Ich fühle keinen Hass auf Deutsche“, im Juni 2007 bei SPIEGEL online erschienen, besonders beeindruckte. In seinem Artikel berichtet Bidder von jungen Deutschen, die ihren Zivildienst oder ein Freiwilliges Soziales Jahr in Russland leisten und dabei auf alte Menschen treffen, für die die Begegnung mit den jungen Deutschen zu einer Auseinandersetzung mit ihren Erinnerungen an den Krieg wird.

„Ausgezeichnet wird mit dem Peter-Boenisch-Gedächtnispreis der frische Blick auf das andere Land, der Versuch, Verständnis und damit auch Verständigung zu schaffen“, erläutert Michael Rutz, Vorsitzender der Jury, in seiner Laudatio. „Besseres Verständnis – genau darum bemühen sich die jungen deutschen Freiwilligen, die ich in Moskau für meinen Beitrag treffen konnte, und eben auch die beiden alten Russen, Dima und Anna, die von ihnen betreut werden“, erklärt Bidder, der selbst in einem Heim für behinderte Kinder im russischen Pawlowsk seinen Zivildienst leistete.

Der Preis, bestehend aus Silberner Feder und Urkunde sowie einem Reisestipendium in Höhe von 3000 Euro, wurde von den Vorsitzenden der Lenkungsausschüsse, Lothar de Maizière und Michail Gorbatschow, überreicht. „Es ist für mich eine große Freude, heute hier diese Auszeichnung entgegennehmen zu dürfen und eine besondere Ehre, sie aus den Händen von Michail Gorbatschow zu erhalten“, freute sich Bidder. Seine Dankesworte richtete der junge Mann ganz besonders auch an Dima und Anna, die beiden alten Russen, die ihm so vertrauensvoll und offen bewegende Einblicke in ihr Leben gewährt hatten. Das Reisestipendium würde der Student gerne für eine längere Recherchereise durch Russland nutzen, die er nach dem Abschluss seines Studiums im kommenden Jahr antreten will. Den Gewinnerbeitrag können Sie hier im Anhang lesen.