Petersburger Dialog diskutiert umfangreiches Programm in St. Petersburg

Berlin, 10. April 2013. Die Lenkungsausschüsse des Petersburger Dialogs tagen in der kommenden Woche in St. Petersburg. Deutsche und russische Mitglieder werden gemeinsam die Agenda für 2013 bestimmen. Wo politische Klippen bisweilen unüberwindlich scheinen, findet der Dialog offene Worte und konkrete Projekte. Am 19. April in St. Petersburg steht ein umfangreiches Programm auf der Tagesordnung.

Da geht es nicht nur um die kommende Hauptveranstaltung des Dialogs. Im Zentrum steht die breite Projektpalette in den acht Arbeitsgruppen, die kontinuierlich miteinander diskutieren und gemeinsame Vorhaben in die Tat umsetzen. Über 15 Tagungen sind momentan in Planung, einige Sitzungen haben im ersten Quartal bereits stattgefunden: Anfang März tagte die Arbeitsgruppe Politik zum Verhältnis EU-Russland sowie zur Rolle Russlands bei internationalen Konflikten; Anfang April führte die Arbeitsgruppe Medien ein Seminar in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk durch. Thema waren die Herausforderungen und Chancen eines öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems.

„Die Arbeitsgruppen sind das Kernstück unseres Dialogs. Gerade hier zeigt sich die Erfolgsstory der zivilgesellschaftlichen Arbeit“, so Lothar de Maizière, deutscher Vorsitzender des Petersburger Dialogs. „Wo politisch schwierige Zeiten zu gegenseitiger Blockade führen, schlagen die Bürger mit großem Ideenreichtum neue Brücken. Dafür ist der Petersburger Dialog ein Sinnbild. Natürlich ist diese Arbeit in der Öffentlichkeit weniger spektakulär als mediale Konfrontation. Sie ist aber alternativlos, wenn wir Erstarrung und Lähmung in den Beziehungen unserer Länder entgegenwirken wollen.“

In den kommenden Wochen stehen weitere Sitzungen der Arbeitsgruppen an, darunter die Tagung der Arbeitsgruppe Zivilgesellschaft im Vorfeld der Konferenz „‘Ausländische Agenten‘ oder ‘gemeinsamer humanitärer Raum‘? – Erwartungen und Möglichkeiten der deutsch-russischen zwischengesellschaftlichen Zusammenarbeit“ im Auswärtigen Amt. Sie wird sich mit den „Perspektiven der Zusammenarbeit der Zivilgesellschaften Russlands und Deutschlands, unter anderem unter Nutzung des Internets“ befassen. Im Juni tagen gleich drei Arbeitsgruppen: Die Arbeitsgruppe Zukunftswerkstatt diskutiert in Samara das Thema „Regionale Wirtschaft als Entwicklungslokomotive. Beteiligung von jungen Unternehmern an der Entwicklung des Mittelstandes in den Regionen. Erfahrungen aus Deutschland und Russland“; die Arbeitsgruppe Kirchen in Europa setzt sich bei einer Sitzung in St. Petersburg mit den Herausforderungen und Chancen der Neuen Medien für die Kirchen auseinander; mit dem Aufbau eines deutsch-russischen Online-Wissenschaftsportals beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Bildung und Wissenschaft. Auf Initiative der Arbeitsgruppe Medien des Petersburger Dialogs findet Ende Mai eine Recherchereise für deutsche Journalisten zum Thema „Religionen in Russland“ nach Moskau und Kasan statt. Anlässlich des Jubiläums des Architekten Andreas Schlüter wird die Arbeitsgruppe Kultur im Sommer in St. Petersburg tagen.

Die Arbeitsgruppe Wirtschaft hat bei der letzten Hauptveranstaltung des Petersburger Dialogs im November in Moskau erstmalig unter dem Vorsitz des neuen deutschen Koordinators Dr. Eckhard Cordes getagt. Insbesondere die Themen Infrastruktur und Mittelstand wurden intensiv diskutiert. Die Arbeitsgruppe beabsichtigt, sich in ihrer eigenen Verantwortung sowohl inhaltlich als auch personell neu aufzustellen.

Es versteht sich von selbst, dass der Petersburger Dialog sowohl in allen wirtschaftlichen und sozialen Fragen, aber auch in allen Fragen der Bürgerrechte und Demokratieentwicklung stets die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Bundesregierung sucht.

Informationen zu den Projekten und Tagungen aller acht Arbeitsgruppen sind unter www.petersburger-dialog.de nachzulesen.